Roadtrip Seattle - Las Vegas
Tag 21 – von Vegas zum großen Damm und ab ins Land der Canyons
2.13 | 21. Juni 14
Nach 2 sehr entspannten Nächsten in einem der zurzeit besten Hotels in Vegas (jedenfalls nach Aussage des Chefgroupiers Vince) begeben wir uns heute auf den Weg zum Grand Canyon. 9:30 Uhr holen wir unser Auto aus der Tiefgarage (Parken kostet in den Hotels in Vegas übrigens nichts!) und fahren den Strip runter bis zur Interstate 215. Die Straße führt uns in hohem Tempo bis nach Henderson, dort geht’s auf dem Hwy 95 und 93 bis zum Hoover-Damm.
Leider hat die große Tour grade gestartet und wir wollen nicht 3h warten bis die nächste beginnt, als wir am Damm ankommen. Also buchen wir 2x die Besichtigung der Turbinen und des Dammes und werden Zeuge der amerikanischen Touristen-Maschinerie: Kleine Gruppen bis 20 Personen, ein sich ständig wiederholender Guide und (wirklich!) Massen von Leuten. Und am Anfang des Ganzen steht die Paranoia der Amerikaner, das ich mit meinem Schweizer Taschenmesser die Kontrolle über den Hoover-Damm erlange und die Elektrizität in Leipzig an der Strombörse verhökere. Daher darf ich noch mal zurück zum Auto, denn „bring it back to your car or we will destroy it!“ herrscht mich ein klein gewachsenes, drahtiges Männlein mit Hand an der Pistole (!) und Sicherheitsabzeichen an.
Das tut der Besichtigung natürlich keinen Abbruch, denn der Deutsche weiß sich ja im Ausland zu benehmen und hat Verständnis für solch rigorose Maßnahmen gegen Schweizer Nationalgut. Die Tour selbst beinhaltet einen (nicht mehr aktuellen) Film über die heroische Errungenschaft um den Hoover Damm und die Besichtigung der Rohranlagen und der Turbinenhalle. Vom sinkenden Wasserstand im Lake Mead, der Wasserverschwendung in den Großstädten und den Problemen die der Bau des Dammes mit sich brachte wird (noch) nichts erwähnt. Alles in allem wirklich zu empfehlen – aber bitte lasst eure Taschenmesser im Auto!
Nach diesem technisch wie kulturell hochwertigem Erlebnis geht’s auf dem Hwy 93 wieder endlose Kilometer schnurgradeaus bis nach Kingman. Dort beginnt ein Teilstück der alten, originalen Route 66. Wir folgen der Straße bis hinter Seligman und sind erstaunt, welch lange Containerzüge hier in kurzen Abständen auf der Schiene unterwegs sind. In Seligman machen wir einen Stopp - einer kleinen, beschaulichen Stadt in der die Uhren noch ein wenig langsamer Ticken. Übrigens ein Mekka für Oldtimerfans – hier steht noch viel Material am Straßenrand. Original, ohne Basteleien oder Tuning.
Nachdem wir uns mit ein paar Souveniers eingedeckt haben setzen wir unsere Fahrt fort und stehen einige Meilen vor Williams das erste Mal im Urlaub im Stau. Gleich mal 4mi geht es nur im Schritttempo voran. Die Interstate 40 wird hier Richtung Osten neu asphaltiert – und das wird noch ein paar Monate dauern.
Am Abend erreichen wir unser Hotel in Tuyan, das Holiday Inn Express. Schöne Zimmer, ein Pool und ein kontinentales Frühstück erwarten uns hier.
Wir halten uns jedoch nicht lange im Hotel auf und begeben ins Steakhouse gegenüber. Dort lassen wir es uns bei Livemusik mit Banjo und Mundharmonika gut gehen und am Abend fallen wir mal wieder hundemüde in die Federn.
Morgen gehts in den Grand Canyon - da wollen wir fit sein!


Hoover Damm - da fehlt schon jede Menge Wasser


Lake Mead - der Bootsanleger im Vordergrund musste schon 3x umgebaut werden, da der Wasserstand immer weiter zurück geht


Windhose neben der Route 66


Zwischenstopp in Seligman

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